Das Interview mit Camilla Pfeffer – Bundestrainerin Rhythmische Sportgymnastik

Bekomme einen Einblick in die persönlichen Werkzeuge von Camilla

Name: Camilla Pfeffer – Bundestrainerin Rhythmische Sportgymnastik

Alter: 28

Sportart: Rhythmische Sportgymnastik

Thema Wettkampfvorbereitung:

Sebastian: „Wie bereitest du dich am Tag vor dem Wettkampf vor? Was machst du für dich und warum?“

Camilla: „Ich probiere immer alle organisatorischen Punkte und Stressfaktoren schon an den Tagen zuvor zu erledigen, sodass sie mich am Wettkampftag nicht belasten. Das heißt beispielsweise, ich packe rechtzeitig meine Tasche/ Koffer, schaue mir die Zeitpläne des Wettkampfs genau an und entwickle daraus die Planung für meine Gruppe. Diese leite ich dann auch an die Sportler weiter, so dass sie ebenfalls wissen, was am Wettkampftag auf sie zu kommt. Vor dem Schlafen gehen meditiere ich, damit ich möglichst entspannt schlafen kann. Hierbei probiere ich auch immer darauf zu achten, dass eine Schlafenszeit von 8 h möglich ist, damit ich am nächsten Tag nicht müde bin. Da ich am Wettkampftag immer sehr angespannt bin, versuche ich alle wichtigen Dinge am Tag zuvor zu erledigen. Ich fühle mich besser, wenn ich weiß, was auf mich zukommt und unerledigte Dinge mich nicht belasten.“

Sebastian: „Wie bereitest du dich am Tag des Wettkampfs auf den Start vor? Was machst du für dich, und warum?“

Camilla: „Wie bereits erwähnt, bin ich am Wettkampftag immer sehr angespannt und probiere diese Anspannung und meine Energie über den Tag hinweg zu verteilen, sodass ich in den Momenten, in welchen es darauf ankommt entsprechend gut reagieren kann. Es geht darum, dass Anspannungsniveau möglichst niedrig zu halten, da es sehr schwierig ist von einem sehr hohen Anspannungsniveau wieder runterzukommen. Daher habe ich eine Routine für den gesamten Wettkampftag gemeinsam mit meiner Sportpsychologin entwickelt. Hierbei geht es darum, die Zeiträume im Tag zu definieren, welche ich für mich und mein Wohlbefinden nutzen kann und zu welchen Zeitpunkten ich für die Sportler da sein soll (Ansprachen, etc.). Ich beginne mit einem entspannten Morgen. Das heißt genügend Zeit einplanen und ausreichend frühstücken (das kann am Wettkampftag auch etwas länger dauern). Wir haben immer abends den Wettkampf und vormittags noch ein Training. Je nach Zeitplan gehe ich vor oder nach dem Training noch spazieren. Hierbei überlege ich mir ein bis zwei Punkte, auf welche ich die Sportler fokussieren möchte. Für das Training am Vormittag versuche ich immer eine sehr positive und eine „wir sind bereit für den Wettkampf“ Stimmung zu erzeugen. Nach dem Mittagessen machen ich Yoga, um zum einen etwas körperliche Energie loszuwerden und zum anderen eine ruhige Atmung und einen ruhigen Kopf zu forcieren. Nachdem ich mich umgezogen habe (Deutschlandtrainingsanzug) und kurz bevor es los geht, meditiere ich noch einmal.

Meiner Beobachtung nach geht es den Sportlern am Wettkampftag besser, wenn es auch mir gut geht. Meine Aufgaben als Trainerin in diesem Sinne sind zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gefragt (detaillierte Korrekturen geben etc.), sondern sie brauchen mich, um sie durch den Wettkampf zu führen. Um dies zu ermöglichen, folge ich dem oben aufgezeigten.

Sebastian: „Wow. Das ist so ein wertvoller Einblick. Da hast du dir gute Oasen in den Tag gelegt. War das vorher mal anders?“

Camilla: „Ja, früher hatte ich noch gar nicht so einen Plan und dachte immer, dass es nur darum geht für die Sportler da zu sein und habe mir gar keine Zeit für mich selbst genommen. Dadurch war ich immer sehr gestresst im Wettkampf, was natürlich niemandem geholfen hat.“

Sebastian: „Was machst du die letzten Minuten, um dich auf den Wettkampf vorzubereiten? Was genau machst du bewusst oder unbewusst, um dich so richtig auf den Wettkampf einzustellen? Nutzt du bestimmte mentale Werkzeuge, Verhaltensweisen oder Vorgehen dazu?“

Camilla: „In den letzten Momenten versuche ich mich vor allem auf meine Atmung zu konzentrieren und vorzubereiten, was ich noch zu den Gymnastinnen sagen möchte. Kurz bevor die Gymnastinnen die Fläche betreten, trete ich dann noch einmal an sie heran und sage ein bis maximal zwei Sätze, die ich mir zuvor überlegt habe. Teilweise trete ich auf Wunsch auch noch an einzelne Gymnastinnen heran (dies wurde bereits im Voraus besprochen).“

Sebastian: „Vielen lieben Dank. Ich denke, dass von deiner Herangehensweise viele Trainer*innen profitieren könnten.“

Thema Motivation:

Sebastian: „Was sind deine Ziele als Trainer? Was motiviert dich, damit du die Mühen aufnimmst?“

Camilla: „Ich möchte mindestens einmal als Trainerin zu den Olympischen Spielen. Ich wünsche mir, dass ich mich als Trainerin immer weiterentwickeln kann und meine Sportlerinnen immer positiv auf ihre aktive Karriere mit mir als Trainerin zurückblicken.“

Sebastian: „Wen würdest du gerne mal trainieren?

Camilla: „Die Gymnastinnen, die ich bisher trainiere.“

Sebastian: „Was machst du, wenn du vor einem Training mal keine Motivation hast?“

Camilla: „Ich probiere in eine Rolle zu schlüpfen, in welcher ich trotzdem motiviert bin. Im Laufe des Trainings kehrt die Motivation dann auch meistens zurück.“

Sebastian: „Darf ich fragen, wie du das mit der Rolle meinst? Wie gehst du da vor? Oder ist das eher unbewusst?“

Camilla: „Ich probiere sozusagen in eine Version von mir zu schlüpfen, die motiviert ist. Das heißt, ich spreche mit motivierter Stimme, bin aufmerksam, etc. Wenn es gut klappt, dann bin ich nach kurzer Zeit auch wieder voll dabei und habe schon vergessen, dass ich eigentlich unmotiviert war und „keinen Bock“ hatte (das kommt auch gar nicht so selten vor).“

Sebastian: „Wie gehst du da mit dir um?“

Camilla: „Man kann nicht jeden Tag voll motiviert sein. Das Training muss aber trotzdem weiterlaufen (wir sind ja eine sehr trainingsfreudige Sportart). Ich erwarte auch von meinen Gymnastinnen, dass sie selbst bei fehlender Motivation einen Weg finden, möglichst gut zu trainieren. Den gleichen Anspruch habe ich natürlich auch an mich.“

Thema Persönlich:

Sebastian: „Was würdest du deinem 14-jährigen Ich für einen Tipp geben, den du damals hättest gebrauchen können?“

Camilla: „Tatsächlich eigentlich nichts. Alles findet zu seiner Zeit statt. Ich denke, ich habe mich damals nicht schlecht geschlagen.“

Sebastian: „Wann war der Punkt als du dich für den Leistungssport bzw. für eine professionelle Karriere entschieden hast? Was war der Auslöser bzw. Grund?“

Camilla: „Ich komme aus einer sehr leistungsorientierten Familie. Bei uns gab es immer nur das Motto „Ganz oder gar nicht“. Mit 11 Jahren wurde ich an den Bundesstützpunkt nach Fellbach-Schmiden eingeladen. Damit war die Entscheidung mehr oder weniger gefallen.“

Sebastian: „Und wann bzw. wie ist die Entscheidung gefallen, hauptberuflich als Trainerin zu arbeiten?“

Camilla: „Nachdem ich meine aktive Karriere beendet hatte, habe ich erst mal etwas Ruhe vom Sport gebraucht. Nach einem Jahr hat mich dann meine ehemalige Trainerin angerufen, ob ich nicht den Nachwuchs am BSP in Fellbach-Schmiden trainieren möchte. Ab da ging es dann sehr schnell, dass ich Co-Trainerin der Nationalmannschafts-Gruppe wurde. Die damalige verantwortliche Trainerin hat das Team dann kurzfristig verlassen und ich habe ihren Job übernommen, wobei ich ziemlich ins kalte Wasser geworfen wurde. Insgesamt hat mir die Arbeit aber sehr gut gefallen, so dass ich beschlossen habe, den Job weiterzumachen.“

Sebastian: „Was machst du morgens, um gut in einen Tag zu starten?“

Camilla: „Entspannt mit ausreichend Zeit in den Tag starten, MoMa gucken und gut frühstücken.“

Sebastian: „Warum hast du dich entschieden hier meine Fragen zu beantworten?“

Camilla: „Ich glaube, dass der Trainerjob sehr anspruchsvoll, vielseitig und auch sehr anstrengend ist. Ich denke, dass es sehr wichtig ist (vor allem auch für junge/ unerfahrene Trainer), sich mit den Punkten dieses Interviews (Wettkampftag, Motivation, etc.) auseinanderzusetzen.“

Sebastian: „Welcher Spruch, Buch oder Mensch hat dich am meisten beeinflusst auf deinem Weg?“

Camilla: „Mein Vater.“

Sebastian: „Darf ich fragen, auf welche Weise? Und gibt es etwas, was andere Eltern von deinem Vater mitnehmen könnten?“

Camilla: „Schwierig zu sagen, und ich denke auch nicht immer nur im positiven Sinne, aber ich denke, er hatte einen großen Einfluss darauf, wer ich bin. Insgesamt hat mein Vater uns immer klare Werte und Regeln vorgelebt.“

Sebastian: „Wie suchst du dir deinen Ausgleich zum Sport?“

Camilla: „Normalerweise verbringe ich gerne und viel Zeit mit Freunden. Ich bin ein sehr geselliger Mensch. In der aktuellen Situation puzzle ich viel.“

Sebastian: „Und wie schaffst du das als Trainerin mit der Zeit mit Freunden? Du sagtest ja, dass ihr sehr trainingsfreudig in der Sportart seid und aus meinen Studien mit Trainer*innen kam oft heraus, dass die Zeit ein knappes Gut ist. Hast du da Tipps für andere Trainer*innen, das unter einen Hut zu bekommen?“

Camilla: „Da mein Mann und ich noch keine Kinder haben und wir beide gerne Zeit mit Freunden verbringen, funktioniert es eigentlich ziemlich gut. Ich denke, es geht wie überall im Leben immer darum, eine gute Balance zwischen Zeit zu zweit, Arbeit und Freunden zu finden. Allgemein ist der Trainerjob mit einem sozialen Leben nicht sehr gut kompatibel, ich kann es daher gut verstehen, dass es für viele eine große Herausforderung ist.“

Thema Fokus:

Sebastian: „Wodurch verlierst du den Fokus im Wettkampf oder Training? Fehlversuch eines Athleten, Schiedsrichterentscheidung…?“

Camilla: „Im Wettkampf ist es, glaube ich, noch nie vorgekommen, dass ich den Fokus verloren habe. Im Training sind es häufig Fehlversuche oder das Aufhängen an Details, was nicht immer förderlich für den Trainingsprozess ist. Manchmal auch Ärger über mich selbst, wenn ich nicht so (re)agiert habe, wie ich es aus dem Nachhinein für richtig empfunden habe.“

Sebastian: „Wie findest du dann wieder den Fokus? Gibt es ein Werkzeug, ein Verhalten oder Vorgehen, dass du da nutzt?“

Camilla: „Eine kleine Trainingspause auch für mich nutzen, um mich darauf zu besinnen, was wichtig und richtig ist. Mich mit meiner Co-Trainerin besprechen.“

Sebastian: „Das mit der Pause ist ein wertvoller Tipp. Machst du das dann bewusst mit dem „zurückbesinnen“?“

Camilla: „Die Frage ist immer, ob ich es selbst rechtzeitig merke oder nicht. Wenn ich es rechtzeitig merke, dann mache ich es ganz bewusst. Manchmal merke ich es auch nicht, dann werde ich oft ärgerlich. Glücklicherweise habe ich mit meiner Co-Trainerin ein sehr gutes Verhältnis und sie kennt mich auch sehr gut und kann dann gut eingreifen.“

Thema nach dem Wettkampf:

Sebastian: „Was machst du direkt nach dem Wettkampf? Wie bereitest du einen Wettkampf nach?“

Camilla: „Direkt nach dem Wettkampf schließe ich den Wettkampftag erst einmal mit den Sportlern ab, da zumeist noch ein zweiter/ dritter Wettkampftag folgt. Danach brauche ich immer kurz etwas Zeit für mich, um meine Emotionen zu ordnen. Dann mache ich mir Notizen zu jeder Gymnastin, was an diesem Wettkampftag gut war und was eventuell noch verbessert werden kann. Nach dem letzten Wettkampftag oder vor dem ersten Training zu Hause gebe ich den Gymnastinnen dann das Feedback (maximal 2-3 Punkte pro Person). Im Anschluss erfolgt eine Videoanalyse der Wettkampfübungen.

Sebastian: „Das ist beeindruckend. Ich kenne leider viele Trainer*innen, die einen Wettkampf ohne Notizen hinter sich lassen.“

Camilla: „Früher habe ich das auch nicht gemacht und hier habe ich auch noch nicht hundertprozentig meinen Weg gefunden, wie ich das mache. Bis zum Notizen machen komme ich in der Regel, aber mit der Kommunikation und vor allem auch dem richtigen Zeitpunkt der Weitergabe der Informationen und auch der Videoanalyse bin ich noch nicht ganz zufrieden.“

Sebastian: „Wie lange denkst du noch an einen Wettkampf, nachdem er vorbei ist?“

Camilla: „Nach dem letzten Wettkampftag nicht mehr. Endgültig wird der Wettkampf natürlich erst nach der Videoanalyse abgeschlossen.“

Sebastian: „Wie gehst du mit einer Niederlage/ schlechten Wettkampf um? Gibt es etwas Systematisches?“

Camilla: „Erst einmal denke ich, dass nach einem Wettkampf jeder enttäuscht oder traurig ist und das auch ganz normal ist. Nichtsdestotrotz sage ich zu den Sportlern und auch zu mir selbst, dass man aus jedem Fehler lernt und analysiere dementsprechend den Wettkampf, um herauszufinden, ob und wo etwas nicht optimal gelaufen ist. Diese Erkenntnisse tausche ich dann mit den Sportlern aus, sodass sie auch ihre Gedanken äußern können und eine Lösung erarbeitet werden kann. Für mich ist ein schlechter Wettkampf leichter zu verarbeiten, wenn direkt etwas Produktives daraus erfolgt.“

Sebastian: „Wie gehst du mit einem Sieg/ guten Wettkampf um? Gibt es hier etwas Systematisches?“

Camilla: „Nach einem guten Wettkampftag ist es erst einmal wichtig, sich auch zu freuen und vielleicht auch festzustellen, warum es so gut geklappt hat. Falls noch ein weiterer Wettkampftag erfolgt, probiere ich dann aber den Fokus darauf zu legen, dass noch ein weiterer Tag folgt und sowohl die Sportler als auch ich selbst die optimale Vorbereitung für den nächsten Tag starten.“

Thema Leadership:

Sebastian: „Wie gehst du mit Fehlern von Athleten um? Hat sich dieser Umgang bei dir über die Jahre verändert?“

Camilla: „Offensichtliche Fehler bemerken meine Sportler auch selbst und ich versuche diese nicht zu kommentieren, sondern versuche mich darauf zu konzentrieren, was die Sportler selbst nicht so gut wahrnehmen können. Im Vergleich zu früher versuche ich sehr darauf zu achten, meine Korrekturen positiv und konstruktiv zu formulieren.“

Sebastian: „Darf ich fragen, wieso du dies probierst? Das mag vielleicht auf der Hand liegen, aber ich frage lieber nach.“

Camilla: „Offensichtliche Fehler kommentiere ich nicht so viel, da die Gymnastinnen diese selbst wahrnehmen und sich in der Regel auch über ihre eigenen Fehler ärgern. Ich versuche mich auf das zu konzentrieren, was sie selbst nicht sehen oder verstehen können.

Positive und konstruktive Korrekturen gebe ich, da ich meinen Sportlern Respekt gegenüberbringen möchte und sie aus einer solchen Aussage auch viel mehr mitnehmen können. Wie die Sportpsychologin, mit der ich zusammenarbeite, immer sagt: „Es geht keine Information verloren, nur weil man es respektvoll formuliert.“

Sebastian: „Was ist das Erste, was du machst, wenn du eine Mannschaft/ einen Sportler übernimmst?“

Camilla: „Ich hatte noch nicht allzu viele Wechsel. Erst einmal ist es aber natürlich wichtiger, sich gegenseitig kennen zu lernen und dem Sportler zu vermitteln, welche formalen/ informalen Regeln gelten.“

Sebastian: „Und theoretisch du hättest einen Wechsel. Wie vermittelst du diese Regeln? Sind das dann deine oder dürfen deine Sportler auch Regeln festlegen?“

Camilla: „Viele Regeln sind in der Sportart allgemein gültig und müssen nicht neu formuliert werden. Die Sportler können auch mitgestalten. Beispielsweise hat jeder in der Mannschaft eine bestimmte Rolle. Welche Rollen es gibt, wird hierbei von der Teamchefin und mir vorgegeben (Bsp.: Kommunikation extern, Kommunikation intern, Organisation, etc.). Wer aber am Ende welche Rolle übernimmt, wird gemeinsam in einer Teamsitzung mit unserer Sportpsychologin erarbeitet. Wir hatten uns für ein solches Konzept entschieden, da es keine Gymnastin gab, die sich eindeutig als Kapitänin herauskristallisiert hat. Den Titel Kapitänin hat die Gymnastin bekommen, welche die Kommunikation extern übernommen hat.“

Sebastian: „Worauf legst du besonderen Wert bei der Beziehung zu einer Mannschaft/ einem Sportler?“

Camilla: „Mir ist es wichtig, dass die Sportler vertrauen in mich und meine Fähigkeiten haben und damit auch Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten entwickeln können. Ich wünsche mir, dass, wenn meine Sportler mir etwas mitteilen möchten, sie auch das Gefühl haben, dass sie zu mir kommen können und ich ihnen weiterhelfen kann (Heißt nicht, dass sie jede Kleinigkeit mit mir teilen müssen. Es muss auch ein gewisses hierarchisches Gefälle geben).“

Sebastian: „Das ist eine große Aufgabe. Darf ich Fragen, wie du dieses Vertrauen herstellst?“

Camilla: „Ich denke Vertrauen ist in der Regel wechselseitig. Ich probiere also auch den Gymnastinnen zu vermitteln, dass ich ihnen vertraue, dass sie beispielsweise die richtigen Entscheidungen treffen oder auch schon Dinge allein regeln können. Weiterhin probiere ich, das, was ich sage auch am Ende so zu machen. Allgemein braucht es aber bestimmt immer viel Zeit bis wirklich Vertrauen aufgebaut wird.“

Sebastian: „Was tust du, damit dein Athlet 100 % gibt?“

Camilla: „Motiviert und zielgerichtetes Training mit klar definierter Aufgabe, dass sie auch wissen, wann sie 100 % geben sollen und dann diese auch immer wieder einfordern.“

„Wie bereitest du ein Feedback an einen Sportler im Training oder Wettkampf vor? Ist das spontan oder durchdacht? Wie gehst du vor?“

Camilla: „Eher durchdacht, im Training auch manchmal spontan. Im Training in der Regel nach jeder Übung, während der Übung eher nicht. Nach jedem Wettkampftag mache ich mir Notizen zu jeder Gymnastin und gebe das Feedback nach dem Wettkampf.“

Sebastian: „Wie wichtig ist dir Feedback durch deine Sportler? Wie holst du es gegebenenfalls ein?“

Camilla: „Da ich volljährige Gymnastinnen trainiere, ist mir das Feedback sehr wichtig und die Integration in den Trainingsprozess für die Sportler ebenfalls sehr wichtig. Manchmal kommen Wünsche und Vorschläge von den Gymnastinnen einfach so, manchmal frage ich nach.“

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