Das Interview mit Maren Knebel – Bundesstützpunkt-Trainerin des Deutschen Kanuverbandes und Diplom-Trainerin

Bekomme einen Einblick in die persönlichen Werkzeuge von Maren

Name: Maren Knebel – Bundesstützpunkt-Trainerin des Deutschen Kanuverbandes und Diplom-Trainerin

Alter: 37

Sportart: Kanu-Rennsport

Wichtiger Hinweis: Die Teilnahme des Gasts an der Sport-Runde lässt keine Rückschlüsse darüber zu, ob eine sportpsychologische Zusammenarbeit mit Sebastian Altfeld besteht. Es ist lediglich ein Zeichen dafür, dass der*die Sportler*in/Trainer*in die dankenswerte Bereitschaft zeigt, die eigenen Ansichten und Ansätze zu teilen. 

Thema Wettkampfvorbereitung:

Sebastian: „Wie bereitest du dich am Tag vor dem Wettkampf vor? Was machst du für dich und warum?“

Maren: „Der Tag vor dem Wettkampf ist bei uns eigentlich immer mit der Anreise verbunden. Meist wird vor Ort ein letztes Training durchgeführt, um sich an das Wasser zu gewöhnen. Jedes Wasser ist anders bzw. fühlt sich bedingt durch Härtegrad, Wassertemperatur usw. unterschiedlich an. Bei diesem Training versuche ich dann den Sportlern noch einmal ein positives Gefühl mitzugeben. Wenn das zum Beispiel im Frühjahr auf der Quali ist, ist das der erste Wettkampf im Jahr. Man weiß als Sportler gar nicht so richtig, wo man steht, aber es ist schon der entscheidende Wettkampf im Jahr, da er richtungsweisend ist, ob man sich dort für eine Nationalmannschaft qualifiziert oder nicht. Damit ist auch dieses letzte Training ganz entscheidend, weil ich glaube, nur mit dem richtigen Mindset und mit einem positiven Gefühl können die Sportler auch am nächsten Tag gut in den Wettkampf starten. Aus diesem Grund versuche ich eigentlich, dass sie auch mit einem positiven Gefühl vom Wasser gehen. Damit ist das eigentlich gar nicht so viel, was ich für mich mache, sondern eher, was ich für die Sportler mache.

Ich selbst gehe eigentlich immer noch einmal das Programm durch und erstelle eine Startliste bzw. schreibe mir heraus, wann meine Sportler am nächsten Tag welches Rennen haben, welcher Quali-Modus relevant ist oder ob es ein Setzsystem gibt, auf das man zurückgreifen kann. Außerdem checke ich in einer Wetterapp, wie das Wetter am nächsten Tag werden soll und aus welcher Richtung der Wind kommen wird. Ich überprüfe also eher die äußeren Rahmenbedingungen.“

Sebastian: „Vielen Dank für den Einblick. Darf ich dich dazu etwas fragen? Wie sorgst du dafür, dass sich eine positive Erfahrung beim Sportler bzw. Sportlerin im Training einstellt? „

Maren: „Indem ich dem Sportler ein positives Feedback beim Abschlusstraining gebe. Zum Beispiel die Schlagzahl war super getroffen, sie haben dieses oder jenes technisch gut umgesetzt. Ich frage, wie sie sich gefühlt haben und bestätige dieses Gefühl dann.“

Sebastian: „Und wie sieht dann dein Abend aus? Gibt es da etwas, dass du tust, um dich vorzubereiten? Ein Film oder eine bestimme Routine?

Maren: „Wir sitzen bei Wettkämpfen im Trainerkreis zusammen, erstellen gemeinsam die Abfahrtliste für den kommenden Tag und dann ist das meist ein gemütlicher gemeinsamer Abend mit philosophieren, Anekdoten erzählen und der Kunst, den rechtzeitigen Absprung zu schaffen, um nicht zu wenig Schlaf zu bekommen.“

Sebastian: „Wie bereitest du dich am Tag des Wettkampfs auf den Start vor? Was machst du für dich und warum?“

Maren: „Wenn wir morgens am Wettkampftag an der Regattastrecke aufschlagen, sortiere ich zunächst die Bootshalle. Ich schicke die Sportler zum Warmfahren aufs Wasser und in den 20 Minuten, in denen die Athleten zum Warmfahren draußen sind, sortiere ich die Bootshalle, sodass wenn sie zurückkommen und sich umgezogen haben, sie sich kurz hinsetzen können. Wir räumen abends immer alles zusammen, morgens packe ich das dann immer aus, stelle die Kaffeemaschine und den Wasserkocher bereit, bei größeren Wettkämpfen auch Snacks oder einen Kuchen und lege die Bootsnummern sortiert bereit. Dann gehe ich noch einmal kurz das Programm durch, überprüfe online, ob es eventuell Änderungen oder Abmeldungen gab.“

Sebastian: „Das hört sich nach einigem zu organisieren an. Machst du noch etwas am Morgen für dich zur Vorbereitung, damit du ready bist?“

Maren: „Kaffee und mit dem dann einen Blick auf das Wasser und dadurch ist eigentlich alles entspannt. Regattastrecken am frühen Morgen finde ich cool. Es liegt eine gewisse Anspannung in der Luft, aber alles ist ruhig und fokussiert. Da wir immer draußen sind, hat man auch nicht so die geballte Ladung Stress wie vielleicht in einer Halle. Man findet leichter ein Eck, um selbst kurz durchatmen zu können.“

Sebastian: „Was machst du die letzten Minuten, um dich auf den Wettkampf vorzubereiten? Was genau machst du bewusst oder unbewusst, um dich so richtig auf den Wettkampf einzustellen? Nutzt du bestimmte mentale Werkzeuge, Verhaltensweisen oder Vorgehen dazu?“

Maren: „Der größte Unterschied zu anderen Sportarten ist bei uns, dass es nicht den einen Wettkampf gibt. Es gibt an einem Tag meist mehrere Rennen und deswegen besonders viele Kleinigkeiten, die sich immer wieder wiederholen. 90 Minuten vor dem ersten Start gehen die Sportler aufs Wasser, fahren sich warm. Sie kommen dann nach ungefähr 20 Minuten wieder zurück, ziehen sich um und sind dann ca. 20 -30 Minuten vor ihrem Rennen in der Bootshalle oder am Bootsanhänger. Dort hat jeder Sportler seine eigenen Abläufe: manche hören Musik und schotten sich ab, andere erzählen oder studieren selbst nochmal das Programm und die Gegner. In dieser Phase gehe ich meist zwischen den Sportlern herum, frage, ob alles klar ist, sage ihnen die Zeit durch oder wie lange sie noch haben. Bis sie auf das Wasser müssen, checke, ob sie die Bootsnummern gerichtet haben und es die richtige ist. Manche Athleten fragen, ob sie mit einer Spritzdecke (Wind-/ Wetterschutz über der Sitzluke) fahren müssen oder sollen. Das hängt immer vom Wind ab und eigentlich geht es auch hier darum, dass die Sportler mit dem bestmöglichen Gefühl aufs Wasser gehen. (Außer vielleicht bei super starkem Gegenwind oder bei starkem Regen).

Ca. 15 – 20 Minuten vor dem Start gehen die Athleten auf das Wasser. In der Regel begleite ich die Athleten auf den Steg. Manchmal trage ich ihnen auch das Boot ans Wasser und warte bis sie eingestiegen sind. Kurz vor dem Ablegen gebe ihnen dann noch einen kurzen Satz mit auf den Weg. Dinge, an die Sie denken sollen, in denen ihre Stärken liegen oder Sätze wie: „Auf den Startschuh schauen.“, „Auf das Startsignal hören, sich den Start des Rennens vor ihnen anschauen, um zu wissen, wie lange die Pausen im Startsignal sind. Oder auch Abläufe, die wir vorher im Training besprochen haben, auf denen der Fokus liegt. In der Zeit vom Ablegen bis zum eigentlichen Start sind sie dann auf sich allein gestellt.

An manchen Orten und je nach Athleten kann ich das komplette Rennen mit dem Fahrrad nebenher begleiten. Wenn das möglich ist, sage ich ihnen auf welcher Uferseite ich bin, oder erinnere an unsere Absprachen. Manche Athleten möchten nur ihre Schlagfrequenz angesagt bekommen, andere den Abstand zum Gegner oder Impulse zur Renntaktik.“

Sebastian: „Das ist ja sehr viel, auf das du da achten musst. Wie kannst du dir merken, was die Vorlieben der Sportler*innen sind?“

Maren: „Mein wichtigstes Hilfsmittel auf einer Regatta ist mein Programmheft. Da schreibe ich alles Wichtige rein: Auslosungen, teilweise Ergebnisse, Schlagfrequenzen von den Rennen, wenn ich sie selbst nehme. Ich würde sagen, ich kenne meine Sportler. Und die Anzahl ist überschaubar. Bei wichtigen Wettkämpfen betreut man etwa 6-8 individuelle Sportler, mit denen man im besten Fall ein ganzes Jahr zusammengearbeitet hat. Da kann man sich kleine Dinge merken. Ansonsten frage ich nochmal nach, wie die Sportler das in der speziellen Situation gerne am liebsten hätten. Also ob ich nebenherfahren soll oder was ich reinrufen soll. Das ist auch von Sportler zu Sportler und von Rennen zu Rennen unterschiedlich.“

Sebastian: „Außerdem scheint der Tag auch ziemlich lang zu sein. Wie sorgst du über den Tag für Energie bei dir?“

Maren: „Ja, Regattatage gehen gerne mal 10-12 Stunden. Aber in der Regel muss man nicht die komplette Zeit 100 % fokussiert sein. Es gibt immer wieder kleine Pausen. Dann hilft Essen und Kaffee. Und wenn es eine Mittagspause gibt: Kurz ein ruhiges Eck suchen, eventuell mit Musik, um alles außen herum auszublenden und 15 Minuten Augen zu. Dann ist wieder gut. Am schlimmsten ist nur das Mittagstief nach dem Mittagessen. Sonst macht mir das eigentlich nichts aus.“

Thema Motivation:

Sebastian: „Wie motivierst du die Sportler*innen, damit diese die Mühen aufnehmen?“

Maren: „Ich glaube dadurch, dass ich den Sport selbst so lange ausgeübt habe, gerne auf die aktive Zeit zurückschaue und diese mit vielen positiven Gedanken und auch mit wahnsinnig vielen positiven Erlebnissen und Reisen um die ganze Welt verbinde, versuche ich den Sportlern das zu erzählen. Für den Leistungssport gibt man viel auf, was das heimische Umfeld oder die Norm in der Schulklasse ist. Ich versuche ihnen zu vermitteln, was sie dafür aber gewinnen können und dass es gut ist, nicht so zu sein, wie alle anderen in der Klasse, sondern dass man auch cool ist, wenn man sich von der Masse abheben kann. Allerdings ist das ist im Moment nicht angesagt und ich glaube, ganz viele Kinder und Jugendliche heute haben damit ein Problem. Ich habe das Gefühl, dass viele Kinder und Jugendliche einfach lieber mitschwimmen und in der Masse untertauchen möchten.

Wenn man etwas Besonderes kann oder etwas Besonderes macht und das einen von der Masse abhebt und es damit den Menschen selbst zu etwas Besonderem macht, das den Sportlern zu vermitteln, dass es etwas Gutes ist und sie damit zu eigenständigen Menschen, ich will nicht sagen zu erziehen, aber wahrscheinlich ist es eine Art Erziehung, ihnen einfach Positives mitzugeben, was sie selbst wachsen lässt.“

Sebastian: „Danke für deine Sichtweise. Was sind denn deine Ziele als Trainerin? Was motiviert dich, damit du die Mühen aufnimmst?“

Maren: „Wenn die Kids ihre Ziele erreichen, wenn sie selbst stolz auf sich sind. Wenn sie mit einem Freudestrahlen nach einem Rennen oder Training vom Wasser kommen oder etwas geschafft haben, an das sie selbst vielleicht gar nicht geglaubt haben. Dann sind das Momente, die man festhalten muss und aus denen ich meine Motivation ziehe.“

Sebastian: „Wen würdest du gerne mal trainieren?“                      

Maren: „Manchmal sage ich, ich würde gerne mit Profis trainieren.

Wenn ich genau darüber nachdenke, weiß ich aber gar nicht, ob das so gut ist und so großartig ist, jemanden zu trainieren, der dafür bezahlt wird das zu tun, was er mag. Ich glaube, am Ende soll der Sport und das Sich-verbessern und messen wollen aus einem inneren Antrieb heraus passieren. Wenn dann das Materielle im Vordergrund steht, weiß ich gar nicht, ob das so schön ist.

Ich glaube, es kommt in jeder Saison darauf an, den Sportler zu seinem persönlichen Ziel zu bringen und sich mit dem Sportler zu freuen, wenn er das Ziel erreicht hat. Dann geht es gar nicht darum, ob das jetzt die Weltmeisterschaft ist oder eine Süddeutsche Meisterschaft oder ob die Kids auf irgendeiner kleinen Regatta einfach den Gegner besiegen konnten, denen sie schon so lange schlagen wollten, sondern um die kleinen individuellen Ziele.“

Sebastian: „Was machst du, wenn du vor einem Training mal keine Motivation hast?“

Maren: „Keine Motivation resultiert bei mir meist aus zu viel Stress und zu vielen Dingen im organisatorischen Bereich, die ich erledigen muss, die mich super nerven und die so viel Zeit kosten. Dinge, auf die man keine Lust hat, die aber gemacht werden müssen, zum Beispiel einen Bootsanhänger-Plan schreiben, wenn wir auf eine Regatta fahren, damit wir kein Boot vergessen bzw. im Vorfeld überprüfen, ob alle eingeplanten Boote auch wirklich auf den Transport passen. Oft auch Gespräche mit Eltern, die nur ihr Kind sehen und nie das große Ganze. (Was wohl der Eltern- Job ist, besonders ihr Kind zu sehen.)

Eigentlich versuche ich kurz vor dem Training noch einmal durchzuatmen und das abzuschütteln, im wahrsten Sinne des Wortes, damit die Sportler das nicht merken. Ich denke, sie haben das nicht verdient, sie kommen auch ins Training und versuchen dort alles zu geben und nehmen sich die Zeit dafür und können nichts dafür, wenn ich wegen irgendwas anderem gestresst bin.“

Sebastian: „Wie gehst du da mit dir um?“

Maren: „Siehe oben: Durchatmen und lieber 2 Minuten zu spät zum Training kommen, um mir die Zeit zu nehmen, dann aber dafür mit guter Laune vor der Gruppe stehen, mich für das Zuspätkommen entschuldigen und los geht’s.“

Thema Persönlich:

Sebastian: „Was würdest du deinem 14-jährigen Ich für einen Tipp geben, den du damals hättest gebrauchen können?“

Maren: „Das ist eine gute Frage. Da ich erst vor 3 Wochen eine neue Trainingsgruppe übernommen habe, mit 13- und 14- jährigen Athleten. Aktuell bin ich gerade viel am Reflektieren, wie das bei mir war. Ich glaube, ich habe damals gar nichts gebrauchen können, ich war mit 14 erfolgreich und hatte einfach Spaß an dem, was ich da gemacht habe (geht mit Erfolg sicher auch leichter). Ich habe das alles gar nicht so ernst genommen. Dabei ging es mir aber nie um den Erfolg, obwohl das natürlich cool war, dass man gewonnen hat, aber da habe ich mir gar keine Gedanken darüber gemacht. Das war einfach witzig mit den Mädels im Trainingslager. Wir hatten eine coole Gruppe, haben auf den Trainingslagern in den Ferien in einem Baustellencontainer mit 5-Stockbetten drin zusammen übernachtet, Bravo-Poster an die Wände gehangen und hatten eine gute Zeit. Einen Tipp hätte ich nicht gebraucht. Ich würde einfach sagen: „Mach das wieder so, wie du das damals gemacht hast!“ Das war eigentlich ganz cool und so unbedarft und einfach ohne groß nachzudenken. Ich würde mir (?) heute wünschen, dass es immer noch so wäre, aber das ist leider irgendwie nicht mehr so. Ich habe das Gefühl, dass die Kinder und Jugendlichen heute zum Teil schon viel zu verbissen sind. Ich sage meiner Gruppe jetzt oder versuche ihnen zu vermitteln, einfach Spaß an dem zu haben, was sie da machen und das nicht so verbissen zu sehen. Sie sind 14 Jahre alt. Das sind eigentlich Kinder, die sollen Spaß an dem haben, was sie machen. Sie können sich darüber Gedanken machen, wenn sie Mitte 20 sind und das Richtung Olympische Spiele geht und vielleicht eine Existenz davon abhängt. Wenn sie 14 sind, dann sollen sie einfach Spaß an der Sache haben, Spaß an der Bewegung haben, die Zeit genießen, und wie ich vorhin schon gesagt habe, sich freuen sich von anderen absetzen zu können und sie irgendwo etwas Besonderes sind und können verdammt stolz drauf sein, dass sie irgendwo besonders sind.

Unser OSP-Leiter formuliert das ganz treffend: Er spricht von einer Begabtenförderung im Leistungssport. Da schmunzeln immer alle Eltern, aber eigentlich finde ich das ganz richtig. Das ist im Leistungssport und auch schon einem Alter mit 14/ 15 Jahren, mit 15 Stunden Training pro Woche, jede Ferien Trainingslager haben, da ist das eine Art Begabtenförderung. Wenn wir in Deutschland von Begabtenförderung sprechen, dann denken wir immer an Physik, Musik, oder Überflieger in Naturwissenschaften. Wir denken an hochbegabte Kinder, die toll Klavier spielen können oder Geige, aber an Sport denkt niemand. Da wird nur belächelt, aber ob ich jetzt naturwissenschaftlich begabt bin oder musisch begabt bin oder eben sportlich begabt bin, ich glaube da gibt es keinen Unterschied und das ist eine Begabung. Das kann nicht jeder und es kann nicht jeder diese oder jene Sportart, und ich glaube das müssen die Kinder vielmehr verinnerlichen und dass sie auch stolz auf sich sein können, was sie da machen und es eben nicht alle können.“

Sebastian: „Vielen Dank für diese tollen Worte. Das sollten sich Kinder und Eltern mehr zu Herzen nehmen.

Wann war der Punkt, als du dich für den Leistungssport bzw. für eine professionelle Karriere entschieden hast? Was war der Auslöser bzw. Grund?“

Maren: „Bei mir gab es nicht den einen Grund oder Auslöser. Ich bin da so reingewachsen. Das war bei uns im Verein bzw. in der Trainingsgruppe so. Damit war klar, dass ich nach dem Abi zur Bundeswehr gehe. Einfach mal sich nur auf den Sport konzentrieren können. Es war einfach der logische Weg, dass ich weiter mache und ich wollte den Sport auch auf jeden Fall weiter machen. Nach zwei Jahren Bundeswehr (ich durfte nebenher nichts machen, das war dann doch langweilig), ging es darum etwas zu studieren, das kompatibel mit dem Sport ist. Ich habe das nie andersrum in Frage gestellt. Mittlerweile dürfen die Sportler parallel studieren. Das finde ich eine vernünftige Lösung.

Wobei „Profi“ im Kanurennsport sowieso nur mit Bundeswehr oder mittlerweile der Bundespolizei geht. Vom Sport selbst könnte man seinen Lebensunterhalt gar nicht bestreiten.“

Sebastian: „Und wann war der Punkt bzw. was war der Auslöser als Trainerin weiterzumachen?“

Maren: „Den Gedanken Trainer zu werden, hatte ich in meinem letzten aktiven Jahr. Zuvor war ich zwei Jahre in England. Von dort kam ich zurück und habe noch eine Saison in meinem alten Verein bestritten. Leistungsmäßig konnte ich nicht an die großen Ziele von früher anknüpfen. Spaß hat der Sport trotzdem gemacht. Ans Aufhören hatte ich eigentlich nicht gedacht. Ich hatte während meiner Bundeswehrzeit schon beim Nachwuchstraining geholfen und mir dann, als ich wieder in Deutschland war, überlegt, mit der Trainer C-Ausbildung zu beginnen. Irgendwo muss man anfangen. Der damalige Cheftrainer fand die Idee gut, hatte aber keine freie Stelle für mich. Das war für mich aber nicht weiter dramatisch. Beginnen wollte ich mit der Trainer-Ausbildung trotzdem. Kurz vor Saisonende hat dann einer der Kollegen überraschend gekündigt und genauso überraschend hatte ich dann eine Trainerstelle. Damit war die Beendigung meiner aktiven Karriere keine große Überlegung, sondern eher ein logischer Schluss.“

Sebastian: „Was machst du morgens, um gut in einen Tag zu starten?“

Maren: „Ich stehe morgens auf und mache mir eine Tasse Kaffee, setze mich damit in meine Küche und schaue erstmal raus in den Garten und genieße die Ruhe und das Grüne. Auch wenn der Morgen noch so hektisch ist, versuche ich wenigstens 5 Minuten Zeit einzuplanen oder mir die Zeit zu nehmen, um das zu genießen und die Zeit für mich zu haben.“

Sebastian: „Welcher Spruch, Buch oder Mensch hat dich am meisten beeinflusst auf deinem Weg?“

Maren: „Ian Thorpe hat in seinem Buch geschrieben: „The extraordinary is possible.“ Das hatte ich auf mein Paddel geklebt, sodass ich das vor dem Start noch mal direkt vor Augen hatte. Aber sonst bin ich eigentlich nicht der Vorbildmensch. Ich denke, dazu hat jeder zu viele individuelle Eigenschaften.

Und es ist doch viel schöner, man selbst zu sein und etwas selbst zu schaffen, als jemand anderen zu kopieren.“

Sebastian: „Wie suchst du dir deinen Ausgleich zum Sport? War das immer so oder hat sich das im Laufe der Zeit verändert?“

Maren: „Der Ausgleich zum Sport ist eigentlich Sport. Aktuell ist das schwierig mit 60-80 Stunden pro Woche Arbeit. Aber ich merke immer mehr, dass man sich bewusst Zeit für sich selbst nehmen muss. Das war definitiv nicht immer so. Als ich vor 10 Jahren mit dem Job angefangen habe, war das alles noch ein bisschen entspannter. Gefühlt werden die administrativen Aufgaben immer mehr. Man muss auf immer mehr Dinge achten, der Stützpunkt bei uns wird immer grösser und es gibt immer mehr Dinge zu organisieren. Das heißt, der Hauptfaktor – das Training und die Trainingsplanung – sind leider nur noch ein kleiner Bruchteil der Arbeit. Ich versuche mir immer wieder bewusst Zeit für mich zu nehmen oder Grenzen zu ziehen und zu sagen: Ich kann das und das noch machen und dann brauche ich aber frei. Was aber wieder deutlich mehr Planung in Anspruch nimmt. Ein Teufelskreis.

Bei uns gibt es selten freie Wochenenden. Es läuft oft auf eine 6- oder 7-Tage-Woche hinaus und selbst wenn der Sonntag frei ist, merke ich mittlerweile, dass das zu wenig ist. Wenn man Samstagabend gegen 18:30 Uhr nach Hause kommt und am Montagmorgen geht es um 07:30 Uhr los. Ich merke immer mehr, wie dieser eine Tag zu wenig ist, wie ich eigentlich für mich selbst mindestens zwei, drei Tage brauche, um wirklich abschalten zu können, ein bisschen Abstand zu gewinnen, um Zeit für mich zu haben, ohne etwas organisieren zu müssen oder einen Anruf oder Nachricht zu erhalten.

Natürlich ist es verlockend nach einem langen Tag nach Hause zu kommen, sich auf die Couch zu setzen, aber beim Abschalten hilft das nicht. Ich habe angefangen laufen zu gehen. Das habe ich als Sportler gehasst, mache ich aber mittlerweile gerne.“

Sebastian: „Vielen Dank für diesen wertvollen Einblicken. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es viele Trainer*innen gibt, die sich durch deine Antwort verstanden fühlen und dies teilen.“

Thema Fokus:

Sebastian: „Wodurch verlierst du den Fokus im Wettkampf oder Training? Fehlversuch eines Athlet*innen, Schiedsrichterentscheidung…?“

Maren: „Fehlversuche gibt es bei uns in der Regel nicht. Wenn, dann ist es eher so, dass ein Sportler das, was er eigentlich kann, nicht abrufen kann. Da wir viele Rennen an einem Tag haben, gibt es selten oder fast nie Sportler, die wirklich alles versemmeln. Da gibt es mal ein schlechtes Rennen. Dann muss man mit dem Sportler analysieren, was im Rennen nicht lief, und dann geht das wieder in die richtige Richtung. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand schon einmal einen kompletten Wettkampf vergeigt hat. Schiedsrichterentscheidungen gibt es bei uns zum Glück nicht. Wir stehen auf einer Linie und wer als erstes im Ziel ist, hat gewonnen. Da gibt es keinen Diskussionsbedarf. Wovon sich die Sportler gerne ablenken lassen, sind Wind oder Wellen oder wenn Wasserpflanzen wachsen, die sich im Steuer verheddern. Ich denke, äußere Bedingungen kann ich nicht beeinflussen, also muss ich auch keine Energie darauf verschwenden, mich über sie zu ärgern. Das versuche ich auch den Sportlern zu vermitteln.

Ich kann versuchen über Taktik oder manchmal über das Setz-System ,die Sportler auf eine windgünstigere Bahn zu bringen. Das ist dann meine Aufgabe als Trainer. Das geht aber nicht immer und manchmal gelingt es auch nicht. Am Ende müssen alle mit diesen Bedingungen zurechtkommen und das versuche ich auch zu vermitteln.

Und manchmal muss man am Ende des Tages auch einfach anerkennen, dass der andere schneller war. Solche Tage wird es auch geben. In dem Moment, wo ich aber mein Bestes gegeben habe und meine Taktik habe abrufen können, mein Rennen gefahren bin, das abgerufen habe, was ich mir mit dem Training erarbeitet habe, so lange kann ich zufrieden sein und wenn dann jemand anderes schneller war, dann ist es einfach so. Derjenige hat auch trainiert.

Sebastian: „Vielen Dank für diesen wertvollen Blick. Focus on what you can control. Das ist eine tolle Message. Wie findest du dann wieder den Fokus? Gibt es ein Werkzeug, ein Verhalten oder Vorgehen, dass du da nutzt?“

Maren: „Eigentlich geht es gar nicht um mich, sondern um die Sportler. Wenn ich auf dem Wettkampf bin, verliere ich eigentlich nicht den Fokus. Äußere Einflüsse muss man abhaken. Die sind in einer Outdoorsportart einfach Teil des Prozesses. Die kann man nicht ändern. Das Wetter kann ich nicht beeinflussen und Schiedsrichterleistungen gibt es nicht. Ansonsten muss ich nicht 90 Minuten im Dauermodus am Spielfeldrand stehen. Und wirklich eingreifen kann ich in einem Rennen auch nicht.“

Thema nach dem Wettkampf:

Sebastian: „Was machst du direkt nach dem Wettkampf? Wie bereitest du einen Wettkampf nach?“

Maren: „Jedes Rennen wird direkt nach dem Rennen besprochen. Es gibt eine Analyse der Schlagfrequenzen, die auf großen Wettkämpfen von extra Diagnostikern gemessen und sofort per PDF als Rennverlauf bereitgestellt werden. Auf kleineren Wettkämpfen mache ich das selbst. Meist fahre ich neben dem Rennen her oder stehe am Ziel, messe von dort die Frequenzen und schreibe das auf. Im Anschluss an das Rennen spreche ich direkt mit den Sportlern. Ich frage zunächst, wie sie selbst das Rennen fanden, was sie gut oder noch nicht so gelungen fanden und wie ihre eigene Einschätzung ist. Danach gebe ich meine Einschätzung ab und wir schauen gemeinsam auf den Frequenzverlauf und überlegen gemeinsam, was gut war oder was vielleicht nicht so gut war und woran man im nächsten Rennen noch arbeiten kann. Manchmal ist es auch gut so, wie es gefahren wurde. Dann wird das auch honoriert. Ich gebe den Impuls zum Abspeichern und Mitnehmen.

Sebastian: „Spannend. Und welchen Impuls gibst du da? Gibt es da etwas Systematisches? Oder ist das nur dann ein Hinweis? Ich denke an andere Sportarten, wo sich Sportler*innen dann Notizen machen sollen, damit sie in nächsten Rennen daran denken.“

Sebastian „Wie lange denkst du noch an einen Wettkampf, nachdem er vorbei ist?“

Maren: „Das kommt darauf an, welche Konsequenzen der Wettkampf hatte. Wenn es eine kleine Regatta war, dann ist sie eigentlich abgehakt. Zwei Wochen später kommt schon die nächste. Wenn es z. B. die nationale Qualifikation war, da denkt man schon noch mal darüber nach. Aber dadurch, dass wir eigentlich jedes Rennen danach besprechen, hängt mir das normal nicht so nach.

Ich finde die Vergangenheit kann man nicht ändern. Man muss immer nach vorne schauen und die Analyse, die man nach dem Rennen gemacht hat, mitnehmen. Wenn es etwas Schlechtes gab, finde ich, muss man das abhaken und aus diesem „Fehler“ lernen, nach vorne schauen und das beim nächsten Mal einfach besser machen. Bei einem positiven Ergebnis nimmt man die Freude und die Emotionen mit.“

Sebastian: „Wie gehst du mit einer Niederlage/ schlechten Wettkampf um? Gibt es etwas Systematisches?“

Maren: „Da es bei mir auch passieren kann, dass ich mehrere Sportler in einem Rennen habe, gewinnt einer und ein anderer ist mit seinem Ergebnis nicht so zufrieden.

Ich habe mir angewöhnt, dass ich immer direkt zu denen gehe, die schlechter abgeschnitten haben oder ihre Erwartungen nicht getroffen haben. Ich denke Menschen, die einem auf die Schulter klopfen, gibt es immer, aber Leute, die einen in den Arm nehmen, wenn man etwas nicht so gut gemacht hat, gibt es weniger. Deshalb versuche ich immer zu denen zu gehen, bei denen irgendwas nicht so gut gelaufen ist.

Für mich persönlich: aufstehen – durchatmen – weitermachen. Am Ende des Tages ist es nur Sport. Ich versuche die Dinge in die richtige Perspektive zu rücken: Es ist nur Sport. Das ist zwar, was das Leben ausmacht, aber es geht nicht um Leben und Tod. Es geht einfach darum, irgendwas gut zu machen und aus jedem Fehler kann man lernen. Ohne Fehler verbessert man sich nicht. Man benötigt immer etwas, an dem man arbeiten kann. Deshalb finde ich das auch nicht schlecht. Man kann nicht immer nur gewinnen. Natürlich ist es schön zu gewinnen, aber es muss auch mal Niederlagen geben. Ich denke, man wird aus Niederlagen stärker. Auch wenn ich nicht immer nur hinfallen kann, ab und zu muss etwas Positives her, um einen Grund zum Aufstehen zu haben.“

Sebastian: „Das ist wirklich eine wertvolle Sichtweise. Vielen Dank für das Teilen.

Wie gehst du mit einem Sieg/ guten Wettkampf um? Gibt es hier etwas Systematisches?“

Maren: „Sich mit den Sportlern freuen. Das darf man genießen, wenn man gewonnen hat und dann geht es weiter. Ich glaube, Henry Maske hat mal gesagt: „Wer einmal oben ist, hat es noch lange nicht geschafft, Nur wer immer wieder nach oben kommt, ist ein wirklich Großer“. Also nicht auf dem Erfolg ausruhen, der kann schnell verblassen.“

Thema Leadership:

Sebastian: „Wie gehst du mit Fehlern von Athlet*innen um? Hat sich dieser Umgang bei dir über die Jahre verändert?“

Maren: „Ich glaube, Athleten können keine Fehler machen. Sie versuchen nur umzusetzen, was sie trainiert haben oder was man ihnen beigebracht hat. Dann gibt es vielleicht einmal einen Fehlversuch oder es wird im Rennverlauf eine Schlagfrequenz nicht so getroffen oder sie lassen sich vom Gegner ablenken und schaffen es dann nicht in ihrer Spur zu bleiben und ihr Rennen runterzufahren. Aber dann muss man das beim nächsten Mal besser machen. Abhaken lernen. Doof ist vielleicht, wenn der gleiche „Fehler“ immer und immer wieder passiert, aber auch dann müssen neue Strategien im Training nachgedacht werden. Das ist meine Aufgabe als Trainer. Der Sportler nimmt meine Dienstleistung als Trainer in Anspruch, dass ich ihm dabei helfe, seine Ziele zu verwirklichen und sein Können zu verbessern. So sehe ich zumindest meine Aufgabe. Deswegen ist der „Fehler“ vom Athleten eigentlich vielmehr mein Fehler, und es ist meine Aufgabe, ihm das besser beizubringen.“

Sebastian: „Was ist das Erste, was du machst, wenn du eine Mannschaft/ einen Sportler übernimmst?“

Maren: „Namen lernen. Dann versuche ich mit jedem Sportler in einem Einzelgespräch ein bisschen herauszufinden, wie er tickt, ob es eventuell schulisch oder familiär Probleme gibt, wo die Kids selbst denken, dass ihre Stärken und Schwächen liegen und was ihre Ziele für die Saison sind. Wir sind zum einen eine Individualsport, trainieren aber immer in einer Trainingsgruppe zusammen, also muss ich auch die Charaktere kennenlernen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen gibt es immer wieder Differenzen oder Ausgrenzungen. Ich versuche den Spagat zu schaffen zwischen Individualität, ich will jeden einzelnen Sportler weiter voranbringen und gleichzeitig auch ihnen begreiflich machen, dass wir nur als Gruppe funktionieren können, weil sie sich im Training als Trainingspartner brauchen. Dass zeichnet aber auch unsere Sportart aus. Wir starten auf einem Wettkampf im Einer und auf derselben Regatta auch im Zweier und Vierer. Das heißt, ich bin auf einem Wettkampf sowohl Individualsportler als auch Mannschaftssportler. Das müssen die Kids auch im Training lernen und das versuche ich ihnen beizubringen.“

Sebastian: „Worauf legst du besonderen Wert bei der Beziehung zu einer Mannschaft/ einem Sportler?“

Maren: „Auf Ehrlichkeit und auf Harmonie. Ich mag das nicht, wenn es Stress in der Gruppe gibt. Ich finde, es müssen alle Spaß bei der Sache haben und mit einem guten Gefühl ins Training oder zum Wettkampf kommen. Es gibt genügend andere Stressoren. Die Trainingsgruppe darf keiner davon sein.“

Sebastian: „Darf ich fragen, wie du die Harmonie versuchst herzustellen? Wie bringst du das den Kindern bei? „

Maren: „Sprechen, reden, zusammensitzen. Mittlerweile kommen einige der Sportler (besonders die Mädels) schon mit Taschentüchern bewaffnet ins Trainerbüro). Solche Gespräche sind meist sehr emotional und dauern etwas länger. Der Beginn ist oft zäh und es dauert eine Weile bis besonders diejenigen, die sich bedrückt fühlen, das auch wirklich kommunizieren können. Oft sind das aber Missverständnisse, die ohne ein gemeinsames Gespräch gar nicht aufgeklärt hätten werden können.

Dabei bin ich ein großer Fan von Perspektivenwechsel, sich in die andere Person hineinversetzen oder sich selbst in ein ähnliches Setting versetzen, um verstehen zu können, wie der andere sich fühlt oder warum ihn das so verletzt.“

Sebastian: „Was tust du, damit dein*e Athlet*in 100 % gibt?“

Maren: „Ich versuche an seine Ziele zu erinnern und führe Gespräche, was sie tun sollten, um diese Ziele zu erreichen. Im Training gibt es dann kleine optische Erinnerungen: Es gibt Tafeln, auf denen Zeiten stehen, die sie gefahren sind oder im Kraftraum haben sie kleine Bücher dabei, in die sie die Gewichte eintragen, die sie in der letzten Einheit geschafft haben. So können sie sich zum einen besser merken, welche Gewichte sie nutzen und haben schwarz auf weiß, wenn sie sich verbessern oder sehen ihr Ziel, wo sie noch hinmöchten.

Auf dem Wettkampf klebe ich gelegentlich ein kleines Stück Klebeband mit einem motivierenden Satz oder Spruch auf das Boot. Meist sind die Sportler auf dem Weg vom Steg zum Start hin so im Tunnel und realisieren gar nicht, dass da etwas klebt. Aber in dem Moment, indem die Gedanken den Fokus verlieren, entdecken sie das Schildchen und die Gedanken können in die richtige Richtung gesteuert werden, ohne dass ich selbst dabei bin oder sie etwas dafür tun müssen.“

Sebastian: „Das ist ein schöner Ansatz. Danke! Wie bereitest du ein Feedback an einen Sportler im Training oder Wettkampf vor? Ist das spontan oder durchdacht? Wie gehst du vor?“

Maren: „Feedback ist meistens spontan, aber gelernt durchdacht: Sandwichmethode und so. Ehrlicherweise ertappe ich mich aber oft selbst dabei zu sagen, was sie falsch gemacht haben. Ich versuche aber das so zu formulieren, ihnen zu sagen, was sie noch besser machen können. Außerdem versuche ich auch immer Feedback mit einem Gefühl zu verbinden, also z. B. wie sich das anfühlen soll, wenn sie an der Technik irgendwas umstellen.“

Sebastian: „Wie wichtig ist dir Feedback durch deine Sportler? Wie holst du es gegebenenfalls ein?“

Maren: „Beim Feedback einholen haben wir uns in der Trainingsgruppe angewöhnt, dass wir immer wieder auf den Lehrgängen Gespräche führen, was die Zielsetzung für die Saison angeht. Besonders im Herbst und meistens im Frühjahr sind diese Gespräche sehr ausführlich und gehen gerne mal über eine Stunde pro Sportler. Da Sportler von allein oft nicht kommen, haben sie speziell dort auch immer die Chance bzw. ich frage gezielt danach, ob sie noch etwas loswerden möchten, oder was sie im Training oder meinem Verhalten gut oder schlecht finden.“

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