Das Interview mit Fabienne Deprez – ehemalige Badminton-Profispielerin berichtet über ihre Schlafapnoe und möchte damit aufklären

Bekomme einen Einblick zum Thema Schlafapnoe durch Fabienne

Der nächste Gast in der Sportrunde ist ein Exkurs: Fabienne Deprez – ehemalige Badminton-Profispielerin berichtet über ihre Schlafapnoe und möchte damit aufklären

Die Vorstellung von Fabienne findest du unter diesem Link

Alter: 31

Sportart: Badminton

Wichtiger Hinweis: Die Teilnahme des Gasts an der Sport-Runde lässt keine Rückschlüsse darüber zu, ob eine sportpsychologische Zusammenarbeit mit Sebastian Altfeld besteht. Es ist lediglich ein Zeichen dafür, dass der*die Sportler*in/Trainer*in die dankenswerte Bereitschaft zeigt, die eigenen Ansichten und Ansätze zu teilen.

Thema Schlafapnoe:

Sebastian: „Wie erklärst du anderen Menschen, was eine Schlafapnoe ist?“

Fabienne: „Ich versuche es so einfach wie möglich zu halten. Meist kommt das Thema bei Fragen zu meinem Karriereende „zwischen Tür und Angel“ auf. Ich antworte dann meist: ‘Sobald ich einschlafe, höre ich in unregelmäßigen Abständen für kurze Zeit auf zu atmen. Deswegen kann ich im Schlaf nur schlecht regenerieren und erhöht mein Risiko an Herzinfarkt und Schlaganfall um das Vierfache und verringert die Lebenserwartung um 10 Jahre.‘ (ohne Behandlung).“

Sebastian: „Wie hast du selbst bemerkt, dass bei deinem Schlaf etwas nicht in Ordnung ist?“

Fabienne: „Ich habe es in der Corona-Schließung gemerkt. Als das Training drastisch heruntergefahren wurde, ich aber nach wie vor unfassbar müde war. Es konnte also am Übertraining nicht liegen. Ich bin dann auf die Suche nach dem Ursprung gegangen und habe einige Ärzte aufgesucht.“

Sebastian: „Welche Formen der Schlafapnoe gibt es und welche hast du?“

Fabienne: „Es gibt 2 Formen: obstruktive (Verschluss der oberen Atemwege) und die zentrale (Störung im Nervensystem). Ich habe die obstruktive Schlafapnoe.“

Sebastian: „Wie wurde das bei dir letzten Endes festgestellt?“

Fabienne: „Ich wurde in ein Schlaflabor geschickt, sehr stark verkabelt und musste zwei Nächte dortbleiben. Das Resultat war, dass ich 22 Aussetzer pro Stunde habe. Also ca. alle drei Minuten.“

Sebastian: „Was sind bei dir die Ursachen? Wieso kommt es bei anderen zu einer Apnoe?“

Fabienne: „Leider ist es bei mir wohl genetisch bedingt (durch Verengungen im Rachenbereich und ein verlängertes Zäpfchen). Normalerweise ist der betroffene Personenkreis männlich, schnarchend, leicht übergewichtig, wenig sportlich. Aber auch hier zeigt sich, dass diese Krankheit wohl doch jeden treffen kann.“

Sebastian: „Wie ging es dir, als die Diagnose bekommen hast?“

Fabienne: „Ich war erstmal geschockt und hatte Angst zu schlafen. Die Vorstellung, dass man einfach aufhört zu atmen, hat mich sehr verunsichert. Ich habe mich aber nicht damit abgefunden und habe angefangen zu recherchieren. Ich wollte alle möglichen Therapien herausfinden und mich allgemein über die Krankheit schlau machen.“

Sebastian: „Wie bist du damit umgegangen und welche Behandlungsmöglichkeiten hast du probiert? Welche Ansätze hast du probiert, um die Auswirkungen zu reduzieren?“

Fabienne: „Ich habe durch die Recherche relativ schnell herausgefunden, dass es zu dem konservativen „Beatmungsgerät“ auch eine Schlafschiene gibt. Anfangs wurde mir das Therapiegerät verschrieben, welches ich ca. vier Monate genutzt habe (womit ich aber gar nicht klargekommen bin. Das Gerät kann man sich so vorstellen wie bei Top Gun.). Dann hat mich eine Firma kontaktiert. Da ich von Anfang an sehr offen mit der Krankheit umgegangen bin, sind einige auf meine Geschichte aufmerksam geworden. Diese Firma hat mir dann eine Schlafschiene anfertigen lassen. Mit der ich deutlich besser zurechtkomme.“

Sebastian: „Welchen Tipp würdest du Betroffenen geben?“

Fabienne: „Geht offen mit der Krankheit um! Erzählt eure Geschichte und bewahrt andere davor, dass die Krankheit unentdeckt bleibt! In Deutschland haben viel mehr Menschen Schlafapnoe als bisher bekannt. Die Folgen einer unbehandelten Schlafapnoe sind schwerwiegend. Das Reden und der offene Umgang haben mir sehr geholfen, mich mit der Krankheit auseinander zu setzen und mir Mut gemacht.“


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